Transkriptionsregeln: Unterschied zwischen den Versionen
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** Optionen (16. Jh): | ** Optionen (16. Jh): | ||
*** Satzanfänge und Eigennamen groß, alles andere klein | *** Satzanfänge und Eigennamen groß, alles andere klein | ||
− | *** Möglichst nahe an der Vorlage --> | + | *** Wir heutige Groß-/Kleinschreibung |
+ | *** Möglichst nahe an der Vorlage --> erstrebenswert, führt aber zu unlösbaren Folgeproblemen | ||
* Getrennt- und Zusammenschreibung, "Spacing" | * Getrennt- und Zusammenschreibung, "Spacing" | ||
** 16. Jh.: Vorschlag: nach Wortverständnis | ** 16. Jh.: Vorschlag: nach Wortverständnis | ||
* Einzelne Buchstaben | * Einzelne Buchstaben | ||
− | ** u und v: Bis zum Jahr nnnn gibt es in den Protokollen NICHT zwei Buchstaben (u und v), sondern nur ein u, das aber zwei positionell bestimmte Formvarianten hat (v am Wortanfang, u sonst) und zwei Lautwerte (vokalisches u und konsonantisches v). Wir transkribieren [zu entscheiden:] formtreu | nach Lautwert. | + | ** u und v: Bis zum Jahr nnnn gibt es in den Protokollen NICHT zwei Buchstaben (u und v), sondern nur ein u, das aber zwei positionell bestimmte Formvarianten hat (v am Wortanfang, u sonst) und zwei Lautwerte (vokalisches u und konsonantisches v). Wir transkribieren [zu entscheiden:] formtreu (vssgeuen) | buchstabentreu (ussgeuen) | nach angenommenen Lautwert (ussgeven). |
− | ** ſ und s: langes (Schaft-) und rundes | + | ** ſ und s: langes (Schaft-) und rundes s sind positionsbedingte Formvarianten des Buchstaben s. Das runde s markiert das Ende eines Wortes, ansonsten wird Schaft-s verwendet. Die Unterscheidung ist morphologisch interessant, weil sie ein Indiz für die Trennung und das Zusammenwachsen von Wörtern ist. Wir [zu entscheiden:] transkribieren formtreu | vereinheitlichen zu s |
** i und j: Problem: wie unterscheidet man verlängertes i und j? Will man zwei Buchstaben postulieren oder nicht? Zu klären: ij am Wortende als ii oder ij? | ** i und j: Problem: wie unterscheidet man verlängertes i und j? Will man zwei Buchstaben postulieren oder nicht? Zu klären: ij am Wortende als ii oder ij? | ||
* Diakritika | * Diakritika |
Version vom 8. August 2021, 15:58 Uhr
Prinzipien
Eine Transkription ist immer auf einer Skala zwischen Quellentreue und erleichterter Lesbarkeit angesiedelt. Extreme Quellentreue (hyperdiplomatische Transkription) ist im Prinzip wünschenswert, kann aber sehr kompliziert und aufwändig werden. Starke Leserorientierung würde Unterschiede nivellieren und Befunde zunichte machen, die für die Forschung wertvoll sein können. Es ist deshalb ein sinnvoller Mittelweg zu finden.
einzelne Regeln
- Umgang mit Abkürzungen
- Abkürzungen werden aufgelöst und der aufgelöste Teil in transkribus als Auflösung markiert
- Groß- und Kleinschreibung
- tbd
- Optionen (16. Jh):
- Satzanfänge und Eigennamen groß, alles andere klein
- Wir heutige Groß-/Kleinschreibung
- Möglichst nahe an der Vorlage --> erstrebenswert, führt aber zu unlösbaren Folgeproblemen
- Getrennt- und Zusammenschreibung, "Spacing"
- 16. Jh.: Vorschlag: nach Wortverständnis
- Einzelne Buchstaben
- u und v: Bis zum Jahr nnnn gibt es in den Protokollen NICHT zwei Buchstaben (u und v), sondern nur ein u, das aber zwei positionell bestimmte Formvarianten hat (v am Wortanfang, u sonst) und zwei Lautwerte (vokalisches u und konsonantisches v). Wir transkribieren [zu entscheiden:] formtreu (vssgeuen) | buchstabentreu (ussgeuen) | nach angenommenen Lautwert (ussgeven).
- ſ und s: langes (Schaft-) und rundes s sind positionsbedingte Formvarianten des Buchstaben s. Das runde s markiert das Ende eines Wortes, ansonsten wird Schaft-s verwendet. Die Unterscheidung ist morphologisch interessant, weil sie ein Indiz für die Trennung und das Zusammenwachsen von Wörtern ist. Wir [zu entscheiden:] transkribieren formtreu | vereinheitlichen zu s
- i und j: Problem: wie unterscheidet man verlängertes i und j? Will man zwei Buchstaben postulieren oder nicht? Zu klären: ij am Wortende als ii oder ij?
- Diakritika
- 16. Jh.: Das Vorhandensein von Punkten auf i oder u wird ignoriert; wir transkribieren immer u (nicht ü)
- Interpunktionszeichen
- 16. Jh.: Vorschlag = schräge Striche werden als Slash ( / ) transkribiert
- Zeilenumbruch
- Die Transkription erfolgt zeilentreu mit markiertem Zeilenumbruch. Dies ergibt sich aus der Benutzung von Transkribus aber implizit.
- Streichungen
- Schreiberstreichungen: ...